• Fühlen Sie sich in Ihrem Fertighaus unwohl oder beobachten gesundheitliche Beschwerden?
• Könnten Schadstoffe aus früheren Baujahren dahinterstecken?
• Unsere Übersicht hilft Ihnen, mögliche Zusammenhänge zu erkennen und gibt erste Orientierung

Holzschutzmittel (HSM) wurden nicht in böser Absicht in Fertighäusern eingebracht. Diese dienen dem Schutz des Holzes vor Insekten und Pilzen und erfüllen diese Zweck auch sehr gut, selbst bis heute. Deren Verwendung war in den 60er, 70er, 80er und bis in die 90er Jahre sogar gesetzlich im Rahmen der DIN gefordert und entsprachen dem Stand der damaligen Technik. Im Zusammenhang mit Holzschutzmitteln wie z.B. Pentachlorphenol oder Dichlofuanid sind auch Chloranisole zu erwähnen. Diese an sich ungefährlichen Geruchsstoffe riechen leider sehr unangenehm und bilden sich organisch auf Grund von Abbauprozessen einiger HSM durch Bakterien, Pilze und Feuchtigkeit. Chloranisole sind die Ursache des berüchtigten Feretighausgeruches. Wir empfehlen bei einem starken Geruch daher auch unbedingt eine Messung der Innenraumluft auf verdeckten Schimmel Befall.

Da HSM in die Raumluft eindringen können, jedoch an sich keinen Geruch haben, stellt deren Messung auf Grund der davon ausgehenden Gesundheitsgefahr einen absoluten Standard der Raumluftmessung dar. Deren Sanierung kann ein geübter Heimwerker durchaus auch selber übernehmen.

Tipp: Es ist nicht korrekt, dass grundsätzlich das gesamte tragende Holzständerwerk belastet ist, was oft fälschlich behauptet wird und unnötige Sanierungskosten zur Folge hat.

Ein weiterer oft vorhandener Schadstoff ist Formaldehyd. Die Formaldehydkonzentration ist abhängig von der relativen Luftfeuchtigkeit und der Temperatur, da es bereits bei niedrigen Temperaturen (niedriger Siedepunkt) ausgast. Auch die Lage des Hauses hat Einfluss darauf (z.B. durch den Winddruck).

Die wesentliche Quelle im Fertighaus stellen Spanplatten dar, welche sich meist an dem Innenwänden befinden. Da diese nicht nur der Beplankung, sondern je nach Fertighaus Hersteller und Modell auch der Stabilität (Versteifung der Konstruktion) dienen, ist bei deren Sanierung differenziert vorzugehen.

Formaldehyd hat als Bestandteil vieler Produkte günstige technische Eigenschaften, weshalb es oft auch in Möbeln, Kosmetika, Desinfektionsmittel eingesetzt wurde und mit heutigen Grenzwerte teilweise auch noch eingesetzt wird. Die Formaldehydekonzentration ist also stets im Kontext der Einrichtung zu betrachten.

Übrigens: Wussten Sie, dass auch Zigarettenrauch und der Rauch eines Kaminofens Formaldehyd enthalten können?

Der Raum sollte geschlossen und für mindestens  8 Stunden ohne Lüftung sein, was man als Ausgleichbedingung bezeichnet. Die Zimmertüren zu anderen Räumen sollten ebenfalls geschlossen sein. Vor dieser Periode kann der Raum komplett gelüftet werden. Der Raum sollte behaglich beheizt sein (20°C bis 23°C).

Je nach Bedingungen können die Kosten sehr unterschiedlich sein. Da in der Regel mehrere Schadstoffe beprobt werden (Holzschutzmittel und Formaldehyd machen auf jeden Fall Sinn) ist der Kombipreis meist relevant. Im Umkreis von 50 Kilometern muss für eine Analyse der Raumluft im Fertighaus inkl. eines professionellen Gutachtens (z.B. für  Banken usw.) mit ca. 1.350 EUR inkl. MwSt. gerechnet werden.

Holzschutzmittel (HSM) wurden meist in der Holzständerkonstruktion eingesetzt, also den „Balken“ des Holzrahmens der Fertigbauteile. Das sind die tragenden Bauteile des Fertighauses. Da HSM nicht günstig waren und eine Kostenposition darstellten, haben viele Fertighaushersteller diese nur in den erdberührenden Schwellen der Holzständerkonstruktion verwendet, was günstig für die Sanierung ist, da man so nicht die komplette Konstruktion bearbeiten muss. Zu unserem Team gehören neben Sachverständigen für Schadstoffe auch öffentliche bestellte und verdeidigte Sachverständige für Holzbau, weshalb wir aus eigener Erfahrung wissen, wo bei welchem Hersteller die kritischen Bauteile zu finden sind.