Richtwerte und Grenzwerte für Schadstoffe im Innenraum
Marcus Hoffmann
Der Begriff des Grenzwertes wird umgangsprachlich verwendet, wenn betroffene Menschen für eine mutmaßliche Schadstoffbelastung der Raumluft von Innenräumen wie z.B. ein Büro, eine Wohnung oder ein Fertighaus suchen. Da es sich bei dem Begriff des Grenzwertes um eine juristisch relevante Formulierung handelt, finden sich in der Fachwelt eher die Begriffe Richtwert oder Orientierungswert.
Sie möchten mehr darüber im persönlichen Gespräch erfahren und durch eine Raumluftanalyse Sicherheit erlangen? Dann rufen Sie uns unter 015123148345 an. Wir helfen Ihnen gerne weiter.
Was ist in Deutschland unter einem Richtwert zu verstehen ?
Richtwerte für Schadstoffe in der Raumluft werden i.d.R. von Experten festgelegt. Diese werden toxikologisch abgeleitet, d.h. ausgehend von der Fragestellung: Welche Raumluftbelastung des Stoffes ist nachweislich gesundheitsgefährlich. Hierfür werden meist zwei Werte angegeben. Der sogenannte Richtwert 2 (RWII) gibt die Belastung an, ab welcher von einer Gesundheitsgefahr ausgegangen werden muss. Der Richtwert 1 (RWI) genannte Werte liegt meist um das zehnfache darunter und gibt den Wert an, welcher gesundheitlich als unbedenklich betrachtet wird. Diese Richtwerte gibt es aber leider nur für wenige Stoffe.
In Deutschland stellt der Ausschuß für Innenraumrichtwerte (AIR) des Umweltbundesamtes und der Obersten Landesgesundheitsbehörden (früher „Ad-hoc-Arbeitsgruppe Innenraumrichtwerte der Innenraumlufthygiene-Kommission „) toxikologisch begründete Richtwerte zur Verfügung, welche man hier findet.
Ergänzend dazu gibt es Orientierungswerte
Um die Luftqualität auch bei Stoffen beurteilen zu können, für die es keine Richtwerte gibt, wurden sogenannte Referenzwerte oder auch Orientierungswerte ermittelt. Diese basieren auf vielen Messungen in Innenräumen in ganz Deutschland. Es handelt sich dabei um eine statistische Betrachtung. Die Referenzwerte geben an, welche Konzentrationen an Schadstoffen typischerweise in der Raumluft vorkommen, also sozusagen normal ist. Wenn die gemessenen Werte deutlich über den Referenzwerten liegen, kann das ein Hinweis darauf sein, dass es im Raum Schadstoffquellen gibt, die möglicherweise gesundheitliche Probleme verursachen können. In diesem Fall sollten weitere Untersuchungen durchgeführt werden.
Sie sagen aber nichts darüber aus, ob diese Konzentrationen gesundheitsschädlich sind oder nicht.
Hier sind zwei Quellen in Deutschland relevant bzw. werden oft herangezogen:
Die Dachorganistation der gesetzlichen Unfallversicherungsträger (DGUV) hat in mehreren tausend Büros Messungen durchführen lassen und diese statistisch ausgwertet. Daraus wurden Referenzwerte abgeleitet, welche in diesem Dokument tabellarisch zusammengefasst wurden. Zur besseren Übersicht wurden die Referenzwerte auch den offizielleren Richtwerten gegenübergestellt.
Die AGÖF (Arbeitsgemeinschaft ökologischer Forschungsinstitute e.V.) ist ein zusammenschloss zahlreicher Umweltlaboratorien. Diese haben aus eigenen Untersuchungswerten Orientierungswerte für viele Schadstoffe in der Raumluft bzw. im Hausstaub abgeleitet. Deren aktuellste Werte (von 2013) finden sich im Internet hier.
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